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STOAG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück

Im Jahr 2015 wurden bei der STOAG gleich mehrere große Projekte umgesetzt: die Echtzeitangabe in der elektronischen Fahrplanauskunft, die Inbetriebnahme von zwei Elektrobussen im Linienverkehr sowie der  Online-Ticketverkauf. Die Einführung der Online-Abonnentenverwaltung konnte Anfang dieses Jahres realisiert werden.
Und: Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens hat sich weiter verbessert, der Finanzierungbetrag der Stadt konnte erneut reduziert werden.
 


DIE PROJEKTE 
 

Die ersten Monate waren geprägt durch großes Engagement der Mitarbeiter der STOAG und die vielfältigen Aktivitäten anlässlich des Ratsbürgerentscheids im März zur Verlängerung der Straßenbahnlinie 105. Das Infrastrukturprojekt mit überregionaler Bedeutung und einem sehr guten Nutzen-Kosten-Indikator verpasste bei einer Wahlbeteiligung von 23,3% mit 43% Ja-Stimmen das notwendige Votum.   

Seit Juni 2015 werden alle STOAG-Buslinien und die Straßenbahn mit der tatsächlichen Abfahrzeit in der elektronischen Fahrplanauskunft angezeigt. „Realtime“ nennt sich die Erweiterung der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA), mit der Echtzeitdaten in die Fahrplanauskunft fließen. So können Verspätungen bei der Berechnung von Fahrplanauskünften berücksichtigt werden. Per VRR-App oder über die Fahrplanauskunft im Internet sind Fahrgäste überall in Oberhausen mobil aktuell informiert, auch an den Haltestellen, die über keine dynamische Fahrgastinformation verfügen. 

Dank der Förderung durch den VRR konnte im Oktober in Oberhausen ein Projekt realisiert werden, das nicht nur bundesweit für Aufmerksamkeit sorgt, sondern auch von Verkehrsexperten aus benachbarten europäischen Ländern mit großem Interesse verfolgt wird: die Inbetriebnahme von zwei Elektrobussen, die im laufenden Betrieb durch Energieentnahme aus der Fahrleitung der Straßenbahn am Bahnhof Sterkrade und aus dem Unterwerk Neumarkt innerhalb von 10 Minuten schnellgeladen werden. Das Batteriebussystem läuft sehr zuverlässig, die beiden Busse haben inzwischen rund 80.000 Kilometer zurückgelegt. Nach den Sommerferien werden drei Schnellladesäulen für Pkw, die ihre Ladeenergie ebenfalls aus der Fahrleitung der Straßenbahn beziehen, in Betrieb genommen.  

Die STOAG bringt die Erkenntnisse aus ihrem E-Mobilitätsprojekt mit in das EU-Projekt ELIPTIC ein. ELIPTIC ist ein europäisches Forschungs- und Demonstrationsprojekt und soll die Möglichkeiten der Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs in Kombination mit der vorhandenen Verkehrs- und Energieinfrastruktur weiter erforschen. Hier kommt es zu einem regelmäßigen Austausch auf internationaler Ebene. 

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Batteriebussen ist ein Ausbau der Elektromobilität geplant. Ganz aktuell wurde beim Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) ein Förderantrag für drei weitere Batteriebusse gestellt. Ziel ist es, die mit der Vestische Straßenbahnen GmbH betriebene Gemeinschaftslinie 979 nach Bottrop auf Elektrobusse umzustellen. Die bereits vorhandenen Ladestationen am Neumarkt bzw. am Bahnhof Sterkrade sollen dabei genutzt werden. Eine Entscheidung des BMVI steht noch aus.   

27 neue Fahrscheinautomaten wurden im April 2016 in Betrieb genommen. Die neuen Automaten verfügen gegenüber den bisherigen Geräten vor allem über ein Touch-Display, das auch bei Sonnenschein gut lesbar ist. Das Ticketsortiment wurde um Zeitkarten erweitert. Die neuen Ticketautomaten bieten die Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens. Alle gängigen Bankkarten wie EC-Karte, Kreditkarten und girogo-Karte werden als Zahlungsmittel akzeptiert. Und damit auch auswärtige Fahrgäste stets das richtige Ticket lösen können, sind alle Informationen an den Automaten auch in englischer, niederländischer, französischer, italienischer und türkischer Sprache verfügbar. 

Durch Digitalisierung wird der Service für Kunden weiter ausgebaut: Im August 2015 hat die STOAG den Online-Ticketshop eingeführt und gehört zu den ersten Verkehrsunternehmen im VRR, bei denen die Tickets online erworben werden können. Das gesamte Ticketsortiment des VRR ist online erhältlich, ausgenommen sind nur Tickets, für deren Erwerb eine Bescheinigung vorgelegt werden muss (z.B. SchokoTicket oder YoungTicket).  

Seit Ende April dieses Jahres können Kunden ihre Abonnements online bestellen und verwalten. Das bedeutet nicht nur eine unkomplizierte Abo-Bestellung für Neukunden, sondern auch die einfache Aktualisierung persönlicher Daten und die bequeme Änderung der Preisstufe, des Geltungsbereichs oder der Ticketart von zuhause aus. Und bei Verlust der Chipkarte kann diese sofort gesperrt werden. Rund 1.000 Kunden haben sich für diesen neuen Service bereits registrieren lassen.   

DIE ZAHLEN

Für das Jahr 2015 belaufen sich die Erträge der STOAG auf 32.856 TEUR (Vorjahr: 32.224 TEUR). Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf sind mit 27.680 TEUR die größte Position. Hinzu kommen u. a. Einnahmen für den Ausbildungsverkehr (1.181 TEUR) und die Abgeltung für die kostenlose Beförderung von Schwerbehinderten (1.256 TEUR.).

Dem gegenüber stehen Gesamtaufwendungen in Höhe von 48.584 TEUR (Vorjahr: 47.907 TEUR) für die Beförderung von 35,6 Mio. Fahrgästen, den Unterhalt von 121 Bussen, sechs Straßenbahnen und der ÖPNV-Infrastruktur sowie die Beschäftigung von rund 410 Mitarbeitern. Positiv hat sich der niedrige Dieselpreis ausgewirkt. Die größte Aufwandsposition sind mit 22.656 TEUR die Personalkosten.

Das Betriebsergebnis der STOAG weist mit 15.728 TEUR einen ähnlich hohen Zuschussbedarf wie im Vorjahr auf. Die Erträge aus Beteiligungen und Wertpapieren sind seit mehreren Jahren rückläufig, die GMVA hat abermals keine Ergebnisabführung vorgenommen. Insgesamt betragen die Erträge aus Beteiligungen und Wertpapieren 9.574 TEUR.

Somit ergibt sich ein verbleibender Finanzierungsbetragfür die Stadt Oberhausen in Höhe von 6.204 TEUR. Der Betrag der Stadt liegt damit um 10% unter dem des Vorjahres (6.832 TEUR).

Die Zahl der Kunden, die ihr Ticket bar kaufen oder mit einer Monatskarte unterwegs sind, ist leicht gestiegen (Bartarif +3%, Monatskarten +0,2%). Stark nachgefragt wird weiterhin das SozialTicket, das unter dem Namen „MeinTicket“ angeboten wird: Der Anteil hat sich im vergangenen Jahr um 20% erhöht. Aktuell verkauft die STOAG monatlich im Durchschnitt 4.000 SozialTickets (im Mai 2016 sogar 4.472), zu Beginn der Einführung im November 2011 waren es 2.200. Für diese Entwicklung ist neben dem steigenden Bekanntheitsgrad u. a. die Ausgabe an Flüchtlinge verantwortlich. Absolut positiv entwickelt sich weiterhin das CityO.Ticket. Durchschnittlich 7.300 dieser Sondertickets werden monatlich verkauft.

Dennoch gehen die Fahrgastzahlen insgesamt leicht zurück: 35,6 Mio. Kunden haben ihre Wege mit Bus- und Bahn zurückgelegt, das sind 500.000 weniger als im Vorjahr (-1,4%). Der Fahrgastrückgang geht zu Lasten des Schüler- und Ausbildungsverkehrs - im Ausbildungsverkehr haben 510.000 Fahrten weniger stattgefunden (-3,5%), Grund dafür sind die deutlich sinkenden Schüler- und Auszubildendenzahlen in Oberhausen. 

AUSBLICK

Bis Dezember 2019 hat der Rat der Stadt Oberhausen die STOAG mit der Erbringung der Verkehrsleistung betraut. Stadt und STOAG haben das gemeinsame Ziel, dass auch nach 2019 die Verkehrsleistungen direkt, d. h. ohne europaweite Ausschreibung, an die STOAG vergeben werden. Das ist unter bestimmten Voraussetzungen nach EU-Recht möglich. Der Rat der Stadt Oberhausen hat Ende 2015 erste vorbereitende Schritte dazu unternommen. 

Im Herbst dieses Jahres schreibt die Stadt den Nahverkehrsplan fort. In ihm wird der Rahmen für die Entwicklung des ÖPNV in den nächsten fünf Jahren festgelegt. Stadt und STOAG arbeiten hier eng zusammen, die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger, die in mehreren Workshops erarbeitet wurden, fließen mit ein.

Fortgeführt wird im Jahr 2016 die Sanierung der Straßenbahnen. Sukzessive werden alle sechs Straßenbahnen in einer Spezialwerkstatt nahe Berlin instandgesetzt, um die Betriebsdauer, die bei Straßenbahnen bei rund 30 Jahren liegt, zu gewährleisten. Zwei Fahrzeuge sind bereits saniert, zwei Fahrzeuge werden im Juli zurück erwartet. Am Jahresende wird die Sanierung abgeschlossen und die Verfügbarkeit von Niederflurbahnen auf der Linie 112 damit erhöht sein. 

FAZIT

„Umstrukturierungen und Leistungsanpassungen in den vergangenen Jahren haben zu einer stabilen wirtschaftlichen Basis der STOAG und somit zu einer finanziellen Verlässlichkeit für die Stadt geführt“, resümiert STOAG-Geschäftsführer Werner Overkamp.